Die Definition des Wortes beschreibt einen Feuchtigkeitsschaden als direkten oder indirekten Bauschaden, der an einem Bauwerk oder Gebäude durch Feuchtigkeit entsteht. Dies kann die Folge von äußeren Witterungseinflüssen oder inneren Ursachen sein.
Wenn man ihn nicht bemerkt oder ignoriert droht ein erheblicher Wertverlust der Immobilie, da er nicht selten zu großen Schäden führt. Oft sind es minimale Ursachen, die mit der Zeit große Auswirkungen haben. Dennoch wird der Wertverlust oft stark unterschätzt, da neben dem Standort oder der Größe auch die Qualität der Bauausführung und der bauliche Zustand eine große Rolle spielen.
Schimmel und feuchte Wände zeigen dem potenziellen Käufer, dass bauliche Mängel vorhanden sind, die die Wohnqualität einschränken. Der Verkaufswert kann laut dem Ring der Deutschen Makler um bis zu 15% gemindert werden und in extremen Fällen kann es sogar zur Unverkäuflichkeit kommen. Feuchtigkeitsschäden müssen sofort beseitigt werden, da nicht nur der Zustand des Gebäudes, sondern auch die eigene Gesundheit negativ beeinflusst werden.
Nicht zu verwechseln sind Feuchtigkeitsschäden mit Wasserschäden, die durch beispielsweise einem Rohrbruch oder einer Überschwemmung entstehen.
Ursachen
Es ist wichtig, die genaue Ursache und den Ort des Schadens festzustellen, um ihn richtig behandeln zu können. Oft treten nach starkem Regen, einem Wasserrohrbruch oder dem Austritt von Wasser aus einer defekten Waschmaschine immer wieder dieselben Feuchtigkeitsschäden auf und werden auch ständig wiedererscheinen, wenn sie nicht fachgerecht beseitigt werden.
Am häufigsten sind es äußere Ursachen Der oberirdische Teil eines Bauwerks ist der ständigen Witterung ausgesetzt. Wind, Sonne, Regen und Schnee können dazu führen, dass Feuchtigkeit in die Gebäudehülle eindringt und nicht mehr entweichen kann. Erdberührte Bauteile hingegen kommen mit der Bodenfeuchte in Kontakt. Hier ist das Eindringen von Sickerwasser, Grundwasser oder Stauwasser die häufigste Schadensursache. Wasser dringt auch häufig durch die Kellerwände ein, was als Schichtwasser bezeichnet wird. Dies ist besonders bei Gebäuden in Hanglage ein Problem, vor allem bei stärkeren Regenfällen. Ebenso kann Grundwasser, auch als drückendes Wasser bezeichnet, in den Keller eindringen und feuchte Wände verursachen.
Interessant ist, dass bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts viele Gebäude nur selten horizontal gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt wurden. Daher leiden gerade Altbauten im unteren Sockelbereich unter einer starken Durchfeuchtung. All dies kann durch eine fehlende oder nicht funktionierende Abdichtung entstehen. Ebenso können falsche Baustoffe, Leckagen oder eine nicht vorhandene oder ungenügende Wärmedämmung die Quelle der Feuchtigkeit und den damit verbunden Schäden sein.
Eine innere Ursache ist die Kondensationsfeuchte, bei der sich Luftfeuchtigkeit im Gebäude schlägt und sich an kälteren Stellen niederlässt.
Die Folgen
Wenn man die Feuchtigkeit ignoriert oder nicht bemerkt, kann dies zu schwerwiegenden Folgen führen. Die Wirkung äußert sich in der Zermürbung von Mauerziegeln, Mörteln, Putzen, Anstrichen und Beschichtungen, führt zu Schimmelpilzbildung in Innenräumen und Schwammbefall an Holzbauteilen und in extremen Fällen zur völligen Zerstörung der Bausubstanz.
Sobald Wasser in das Mauerwerk eindringt, löst es in mineralischen Baustoffen Salze heraus. Diese Salze kristallisieren und führen zum „Ausblühen“. Die Folge sind unschöne, meist weiße oder gelbliche Flecken auf Tapete oder Putz. Oft führen diese Ausblühungen zum Lösen der Tapete oder des Putzes. Es bilden sich Beulen und es kann zum Absprengen des Putzes von der Wand kommen.
Neben den optischen Schäden führen feuchte Wände auch zu schweren Bauschäden, die die Standsicherheit gefährden können. Dies sind oft langsam fortschreitende Prozesse, die sich unbemerkt abspielen. Mörtel und Beton werden ausgelaugt, es kann zu Abplatzungen durch Korrosion der Bewehrung oder Frostschäden kommen, Stahlkonstruktionen rosten, bei Holzkonstruktionen sind Fäulnis und Verformungen durch Aufquellung häufige Schäden.
Außerdem kosten Feuchtigkeitsschäden viel Geld, da jeden Tag die Wärmedämmfähigkeit sinkt und dies hohe Heizkosten verursachen kann. Bei einer zehnprozentigen Durchfeuchtung von Putz und Mauerwerk sinkt der Wärmedämmwert schon um die Hälfte. Die Tapete verfärbt sich, Farbschichten platzen ab, Schimmel bildet sich und das Mauerwerk wird marode.
Die häufigste Folge von zu hoher Luftfeuchtigkeit in Räumen ist Schimmelbefall. Um ihn dauerhaft zu entfernen, reicht es nicht, die Tapete oder den Putz oberflächlich zu ersetzen. Es ist notwendig, einen Fachmann um Rat zu fragen, um eine Ausbreitung von Sporen und Pilzen zu verhindern, da neben den Wohnwertverlusten die hohe gesundheitliche Belastung ein großes Risiko für Bewohner darstellt. Es kann zu Allergien oder Infektionen der Atemwege kommen. Dies kann zur Unbewohnbarkeit des Gebäudes führen. Ein deutlicher Hinweis auf einen Schimmelbefall in Gebäuden ist das Auftreten typischer dunkler Flecken sowie ein muffiger oder erdiger Geruch.
Eine weiter Folge, die sogar meldepflichtig ist, ist die Bildung von Hausschwamm in Holzbauteilen. Dies ist ein holzzerstörender Pilz, der sich oft unbemerkt ausbreitet und so tragende Konstruktionshölzer zersetzt, wobei seine Anwesenheit lange verborgen bleibt. Der Pilz ist sogar in der Lage Beton, Mörtel, Ziegel oder Klinker zu überwachsen oder zu durchdringen.
Beseitigung
Die Schwierigkeit bei der Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden beginnt oft mit der Auswahl des geeigneten Sanierungsverfahrens. Moderne Techniken eröffnen dem Holz- und Bautenschutz ständig neue Möglichkeiten. Falsche Maßnahmen jedoch können den Schaden eher vergrößern, als ihn zu beseitigen. Immobilienbesitzer sollten im Zweifelsfall immer den Rat von Fachleuten und Bausachverständigen einholen.
Eine exakte Schadensanalyse mit eindeutiger Diagnose ist immer die Voraussetzung für eine effektive Sanierung und Instandsetzung. Außerdem erweist es sich häufig als günstig, regionale Handwerksbetriebe zu beauftragen, wenn sie die notwendige Befähigung nachweisen können, da man bei Schwierigkeiten schnell einen Ansprechpartner in der Nähe hat. Fachbetriebe garantieren eine optimale Schadensanalyse und eine fachgerechte und dauerhafte Sanierungslösung. Sie verfügen über die erforderliche Messtechnik, um Wasser- und Feuchtigkeitsschäden zu beurteilen und fachgerecht zu beseitigen.
Vorbeugen
Eine wichtige vorbeugende Maßnahme ist regelmäßiges Lüften. Dies kann auch etwas helfen, wenn schon Feuchtigkeitsprobleme vorhanden sind. Um die kalten Flächen nicht weiter abzukühlen, sollte man besonders in der kalten Jahreszeit das kurzfristige Stoßlüften bei voll geöffnetem Fenster dem Dauerlüften bei gekipptem Fenster vorziehen.
Langfristig sollte man das Raumklima anpassen und auf eine relative Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent abzielen. Klimaanlagen können das Problem beseitigen, wenn sie fachgerecht installiert werden und korrekt funktionieren, andernfalls können sie selbst zur Ursache für Feuchtigkeitsschäden werden. Spezielle Luftentfeuchter sind wartungsintensiv, da regelmäßiges Entleeren notwendig ist, können aber auch verwendet werden.
Wer von Feuchtigkeitsschäden geplagt ist, sollte sich auf jeden Fall professionelle Hilfe holen und den Schaden so schnell wie möglich entfernen, um den Wert der Immobilie, die Wohnqualität und die eigene Gesundheit zu bewahren.